Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) ist die 1948 gegründete Nachfolgerin der 1911 ins Leben gerufenen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
Die besondere Form der institutionellen Forschungsförderung durch die Gesellschaft, die heute 80 Institute mit mehr als 12 000 Mitarbeitern und 9000 Doktoranden und Gastwissenschaftler umfasst, wird in hohem Maße dem langfristigen und diskontinuierlichen Charakter des wissenschaftlichen Fortschritts gerecht. Denn Fortschritt ist kein ausschließlich additiver Prozess, sondern mit der Umstrukturierung von Wissenssystemen verbunden.
Zu den Prinzipien der Forschungsstrategie der MPG gehören die Subsidiarität, die Interdisziplinarität und das Harnack-Prinzip, benannt nach dem Gründer der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, dem Theologen Adolf von Harnack. Die Subsidiarität bezieht sich auf eine Erweiterung der Perspektive gegenüber dem Mainstream, etwa mit Blick auf langfristig wirksame Forschungsstrategien, die sich Universitätsforschung nicht immer leisten kann. Charakteristisch ist ferner die Forschung in viel versprechenden Grenzgebieten, in denen fruchtbare Konflikte zwischen verschiedenen disziplinären Ansätzen angesiedelt sind.
Schließlich orientiert sich die institutionelle Forschungsförderung am Harnack-Prinzip, heute verstanden als Möglichkeit, neue wissenschaftliche Perspektiven durch die Gründung von Instituten oder Abteilungen um herausragende Wissenschaftlerpersönlichkeiten langfristig wirksam werden zu lassen.
MaxPlanckForschung, Heft 1 /2008
Aktuelles Schwerpunktthema:
"Die Formeln des Sprunghaften"
Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für
Wissenschaftsgeschichte und am Fritz-Haber-Institut
untersuchen die komplexe Entstehungsgeschichte der modernen Quantenmechanik.