Zwischen Tradition und Moderne
Die Gesellschaft, in der Max Planck aufwächst, ist geprägt von tief greifenden Veränderungen
in Wirtschaft, Arbeitsleben, Politik und öffentlichem Leben.
Die Großindustrie entsteht und mit ihr die Arbeiterklasse.
Durch die Industrialisierung hängen wissenschaftliche Erkenntnisse und technischer Fortschritt
immer enger zusammen.
Reformen im Bildungswesen und die Gründung neuer wissenschaftlicher Institutionen sind die Folge.
Der Nationalstaat entsteht und mit ihm eine neue nationale Identität, die sich auch auf die Wissenschaft
erstreckt.
Trotz wirtschaftlichem Aufschwung und wachsendem Selbstbewusstsein bleibt die politische Mitwirkung
des Bürgertums begrenzt.
Mit der Popularisierung der Wissenschaft verbinden sich auch Hoffnungen auf politischen Fortschritt.
Wissenschaft wird Produktivkraft und Kulturgut.
Der Privatmensch Planck
Max Planck ist ein ausgesprochener Familienmensch, der sich eigentlich nur in der Familie "ganz menschlich
und temperamentvoll" gibt.
Allerdings ist sein Privatleben von großer Tragik überschattet.
Seine Frau stirbt bereits 1909 und auch seine Kinder aus dieser Ehe überlebt er alle:
Sein Sohn Karl fällt im Ersten Weltkrieg, die Zwillingstöchter sterben 1917 bzw. 1919 beide im Wochenbett
und der ihm besonders nahe stehende Erwin wird als Mitverschwörer des 20. Juli im Januar 1945
von den Nationalsozialisten hingerichtet.
Zwei Jahre nach dem Tod von Marie Merck heiratet Planck erneut – Margarethe von Hoesslin,
eine Nichte seiner ersten Frau. Aus dieser Ehe geht 1911 der Sohn Hermann hervor.