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Zuletzt geändert: 03. August 2008

durch die Vorlesungen der genannten von mir hochverehrten Lehrer, durch
das private Studium der Schriften von R. Clausius über die mechanische Wärmetheorie.
Die beiden Hauptsätze der Thermodynamik wirkten auf mich einmal
durch die Allgemeinheit ihrer Fassung, dann durch die enorme Fruchtbarkeit
mit unwiderstehlichem Reiz und haben bis zum heutigen Tage meinem
wissenschaftlichen Denken und Arbeiten die Richtung gewiesen.
Nach München ins Elternhaus zurückgekehrt promovierte ich am 28. Juni 1879
mit einer Dissertation über den zweiten Hauptsatz der Wärmetheorie
und habilitierte mich 1880 mit einer Abhandlung über thermodynamische
Gleichgewichtszustände isotroper Körper. Während meiner
Privatdozentenzeit arbeitete ich ein Vorlesungsheft für die gesamte
theoretische Physik aus, und benutzte, während kleine Studien nebenher gingen,
ein Preisausschreiben der Göttinger philosophischen Fakultät zur Abfassung
einer Schrift über das Prinzip der Erhaltung der Energie, welche ihre
Vollendung aber erst in Kiel erfuhr, wohin ich 1885 als Extraordinarius
für theoretische Physik berufen wurde. Von Kiel folgte ich 1889 einem
Rufe zur Leitung des neu gegründeten Instituts für theoretische Physik
an der Universität Berlin, zuerst als Extraordinarius, von 1892 an als
Ordinarius. Die preußische Akademie der Wissenschaften wählte mich
1894 zum Mitglied, 1912 zum beständigen Sekretar, nachdem ich
im jahr 1907 einem ehrenvollen und für mich sehr verlockenden Ruf
an die universität Wien aus vaterländischen Gründen schließlich
geglaubt hatte entsagen zu sollen.
(Seitenwechsel Original)

Quelle: Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, V. Abt. Rep.. 13 Max Planck Nr. 859

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